Bei der DEM in Lübeck konnten von Beginn an die favorisierten Teilnehmer deutliche Zeichen im Kampf um den Meistertitel setzen. Das waren zum einen die beiden Großmeister Rasmus Svane (Hamburger SK) und Sergej Kalinitschew (SC Kreuzberg Berlin) als auch der sehr wertungsstarke Internationale Meister Alexander Gasthofer (SF Anderssen Bad Mergentheim), die sich praktisch während des gesamten Turniers im Spitzenfeld beweisen mussten. Auch FM Karsten Schulz (SF Schwerin) konnte sich während des gesamten Turniers im Spitzenfeld etablieren.
Diese vier Spieler konnten sich am Ende dann auch an der Spitze der DEM platzieren, wobei der Titel aufgrund des besseren Elo-Gegnerdurchschnitts an GM Sergej Kalinitschew ging, „Silber“ erreichte der punktgleiche GM Rasmus Svane, der hier aber der „Elo-Bürde“ Tribut zollen musste. Auch um „Bronze“ gab es ein Foto-Finish, den 3. Platz sicherte sich schließlich FM Karsten Schulz, der den punktgleichen Konkurrenten IM Alexander Gasthofer ebenso aufgrund der Elo-Durchschnittswertung hinter sich lassen konnte. Der Dritt- und Viertplatzierte wiesen allerdings bereits einen Punkt Rückstand auf das führende GM-Duo Kalinitschew/Svane aus. Glückwunsch zum Titelgewinn und an alle Top-Platzierten!
Eine gute Deutsche Meisterschaft spielten auch FM Daniel Malek (SK Zehlendorf Berlin) und FM Björn Bente (Hamburger SK). Auch Nachwuchstalent Martin Kololli (Lübecker SV) kann mit seinem DEM-Ergebnis sehr zufrieden sein. Thilo Kabisch (SK Schmiden/Cannstatt) und FM Matthias Tonndorf (SV Caissa Wolfenbüttel) spielten sich zum Turnierende in gute Positionen und werden mit ihrem Turnierauftritt sicherlich nicht unzufrieden sein, mussten jedoch in der Schlussrunde jeweils noch eine Niederlage einkassieren.
Etwas mehr werden sich sicherlich IM Tobias Jugelt (SF Lilienthal) und FM Ferenc Langheinrich (SV Empor Erfurt) versprochen haben, die gänzlich unterschiedlich in die DEM starteten. Während Jugelt recht vielversprechend begann, hätte der Start für Langheinrich kaum schlechter sein können. Am Ende landeten beide mit einem Score von immerhin über 50 % im Mittelplatzbereich des Turniers. Sämtliche folgende Teilnehmer nahmen sich regelmäßig gegeneinander die Punkte ab und in diesem Feld hatten wohl besonders die drei Fide-Meister Jens Hirneise (SF Deizisau), Hartmut Metz (SG Rochade Kuppenheim) und Heiko Kummerow (Oberhausener SV) bessere Platzierungen erhofft. Aus schleswig-holsteinischer Perspektive sei hier noch erwähnt, dass es Frank Schwarz (TSV Preetz) bei einer erneuten DEM-Teilnahme wiederholt gelang, sich ordentlich im Mittelfeld zu präsentieren und zu platzieren.
Erfreulich ist, dass alle 26 DEM-Teilnehmer im Turnierverlauf ihre Erfolgsergebnisse verbuchen konnten und nicht gänzlich ohne Zählbares verblieben.
Damit geht nun mit der 87. Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach ein Turnier zu Ende, bei dem vor allem SVSH-Präsident Ullrich Krause als auch LSV-Vorsitzender Thilo Koop mit all ihren Unterstützern vor Ort für eine gelungene Veranstaltung zu danken ist. Wie es mit der zukunftsperspektivischen Lösung um die Ausrichtung und Veranstaltung eines solch bedeutenden Turnieres wie die DEM in der Zukunft bestellt ist, bleibt bei all den presse- und öffentlichkeitswirksamen Mitteilungen der jüngsten Vergangenheit sicherlich den entsprechenden DSB-Funktionären vorbehalten. Der DSB wird hier sicherlich zukunftsweisende Entscheidungen treffen können, zumal im Rahmen dieser DEM auch verschiedene DSB-Sitzungen stattfanden bzw. stattfinden.
In meiner Funktion als Öffentlichkeitsreferent des Schachverbandes Schleswig-Holstein bin ich jedenfalls guter Dinge, dass auch diese zukunftsweisenden Aspekte zur Zufriedenheit aller gelöst werden können. Abschließend möchte ich es nicht verpassen, allen zu danken, die als interessierte Kiebitze, Unterstützer und aktiv Tätige zum Gelingen dieser DEM wesentlich beigetragen haben und dem Turnier trotz einiger ausbesserungsbedürftiger Begleiterscheinungen auch immer stets wohlgesonnen blieben. Der Vorstand des Schachverbandes Schleswig-Holstein jedenfalls freut sich sehr darüber, dass solch ein Schach-Event wie die DEM 2016 im echten Norden stattfinden konnte.