Überregional gibt es erfreuliches zu berichten: SK Norderstedt I konnte mit der Zweitliga-Meisterschaft die Rückkehr in die 1. Bundesliga feiern, während der TSV Preetz sich im Oberliga-Zweikampf mit der Schachabteilung des FC St. Pauli erfolgreich durchsetzen und den Aufstieg in die 2. Bundesliga sichern konnte.

Der altehrwürdige Lübecker SV I hingegen muss den Gang in die Oberliga Nord/Nord antreten, SVSH-Präsident U. Krause hat auf der LSV-Homepage im Internet dazu seine eigenen Gedanken verfasst. Dem Lübecker SV stehen aufgrund seiner guten Jugendarbeit aber durchaus zukunftsträchtige Perspektiven ins Haus und manchmal kann so ein Abstieg ja auch eine bereinigende Wirkung erzielen.

 

Einen weiteren Abstieg aus schleswig-holsteinischer Sicht muss leider der SC Agon Neumünster I verzeichnen, der als Landesliga-Meister der Saison 2013/14 die Oberliga nach nur einer Saison wieder verlassen muss. Auch enorme personelle Anstrengungen und einige Neuzugänge konnten die Landesliga-Rückkehr nicht verhindern. Einen herausragenden Score erzielte aber erneut der Neumünsteraner Spitzenspieler Frank Hagenstein, der wie schon in der Landesliga-Saison nun auch in der Oberliga ein tolles Ergebnis erzielen konnte.

Während sich die Neumünsteraner nun zunächst erst einmal wieder aus der Oberliga Nord/Nord verabschieden müssen, dürfen in der kommenden Spielzeit 2015/16 sowohl SG Turm Kiel I mit dem erneuten Klassenerhalt als auch Landesliga-Vizemeister SV Bargteheide I Spielerfahrungen in der Oberliga sammeln. In der Saison 2013/14 waren die Bargteheider im Landesliga-Marathon noch knapp den Schwanenstädtern aus Neumünster unterlegen, diesmal war ihnen Caissa aber wahrlich hold: SK Doppelbauer Kiel I verspielte am letzten Landesliga-Spieltag im Kieler Stadtduell mit Kieler SG I den naheliegenden Aufstieg. Damit verbleiben beide Kieler Teams in der Landesliga und dürfen sich auf ein weiteres Stadtderby einstellen. SV Bargteheide I profitiert als Landesliga-Vizemeister davon, dass das Team Lübecker SV III (dann als Lübecker SV II) nicht in die Oberliga aufsteigen darf, weil Lübecker SV I in eben diese Oberliga absteigen muss. Denn zwei Teams eines Vereines sind erst ab der Landesliga erlaubt.

In der Landesliga-Saison 2015/16 werden neben Oberliga-Absteiger SC Agon Neumünster I und den bereits erwähnten zwei Kieler Teams auch zwei spielstarken LSV-Teams sowie Eckernförder SC I, Schwarzenbeker SK I, SV Bad Schwartau I auch die beiden Verbandsliga-Meister SK Norderstedt II und Itzehoer SV I antreten. Während man mit dem Klassenerhalt spielstärkerer Teams wie Schwarzenbek bzw. Bad Schwartau und auch einem Aufstieg einer wertungsstarken Norderstedter Reserve durchaus rechnen konnte, muten der Landesliga-Klassenerhalt für Eckernförde und der Aufstieg für Itzehoe doch als Überraschungen an.

Eckernförde kam über den Saisonverlauf hinaus eigentlich sogar nie in Abstiegsgefahr und erreichte am Ende sogar ein positives Punkteverhältnis! Basis dieses Erfolges war das gute Ergebnis der beiden Eckernförder Spitzen Manfred Homuth und Dustin Möller, das die Grundlage für den Mannschafts-erfolg darstellte.

Itzehoe verstärkte sich vor der Saison zwar durch einige Neuzugänge, war in der Setzliste der Verbandsliga A trotzdem nur im Mittelfeld geführt. Doch weder die spielstarken Teams aus Nordfriesland noch aus Flensburg konnten den Steinburger Siegeszug aufhalten. Itzehoe trat in der Regel souverän auf und gewann die Meisterschaft in der Verbandsliga A am Ende mit immerhin zwei Mannschaftspunkten und einigen Brettpunkten Vorsprung.

Die Teams Husumer SV I und SV VHS Rendsburg I spielten neben den Steinburger Kreisstädtern eine fast schon traditionell gute Rolle in der Verbandsliga A, überrascht hingegen konnte man über das eher magere Abschneiden der beiden Ex-Landesligisten Flensburger SK I und MTV Leck I sein, denen man vom spielerischen Potential her sicherlich bessere Platzierungen in der Verbandsliga A zutrauen durfte. Zufrieden hingegen dürften wohl die Reserveteams SC Agon Neumünster II und Flensburger SK II sein, die beiden mit dem Klassenerhalt ihre wohl vermutliche Zielsetzung realisieren konnten. Ebenso dürfte West-Aufsteiger und Verbandsliga-Rückkehrer SV Merkur Hademarschen I mit dem Klassenerhalt zufrieden sein. Absteigen müssen die beiden Steinburger Teams SG Glückstadt I und SC Wrist-Kellinghusen I, was eine große West-Lücke in die Verbandsliga-Landschaft reißen wird. Das Team SG Glückstadt I hatte schon seit einigen Spielzeiten mit einem knappen Spielerkader auszukommen und entging bereits letzte Saison denkbar knapp dem Verbandsliga-Abstieg, die Störstädter vom SC Wrist-Kellinghusen I hatten einen zu großen personellen Aderlass hinzunehmen, der in dem zweiten Abstieg in Folge gipfelte. Glückstadt und Wrist-Kellinghusen werden durch den souveränen Nord-Meister und sofortigen Verbandsliga-Rückkehrer Schleswiger SV I sowie vermutlich durch einen West-Vertreter ersetzt. Bezirksliga-Meister im Westen wurden sehr deutlich und mit die SF Burg I aus Dithmarschen, ob dieses Team allerdings das Startrecht in der Verbandsliga wahr nimmt, erscheint derzeit noch ungewiss. Vor einigen Jahren hatten sich die Burger freiwillig aus der damals noch dreiklassigen Verbandsliga zurückgezogen, obwohl sie den Klassenerhalt erspielt hatten. In den Jahren danach hätte man auch aufsteigen können, verzichtete aber darauf. Sollte Burg erneut auf den Verbandsliga-Aufstieg verzichten, würde West-Vizemeister SV Holstein Quickborn I die Verbandsligarückkehr sicherlich gerne realisieren. Komplettieren wird die Verbandsliga A sicherlich auch das Team des Landesliga-Absteigers Elmshorner SC I, sofern man an der zuletzt nicht unumstrittenen, aber vorgenommenen Aufteilung der Verbandsligen (West und Nord in A, der Rest in B) festzuhalten gedenkt. Neben den eigentlich schon traditionell gut platzierten Teams Husum I, Rendsburg I, Flensburg I und Leck I dürfte damit auch Elmshorn I ein Wörtchen um den begehrten Aufstiegsplatz mitspielen.

Der zweite Landesliga-Absteiger ist das Team SF Bad Segeberg I, die schon frühzeitig den Fahrstuhl noch unten bestiegen. Ohne Einsätze von SJSH-Vorsitzenden Julian Schwarzat und Thomas Werner war diesmal in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse nichts zu bestellen. In der Verbandsliga B wird sich das Team der Kalkbergstädter nun neu sortieren können, aber mit den Teams SG Turm Kiel II, SV Bad Oldesloe I und Eutiner SV I auf potentielle Aufstiegskonkurrenten treffen. Während die Turm-Reserve eine gute Rolle spielte und sich auch die Vizemeisterschaft der B-Staffel sichern konnte, platzierten sich die Eutiner und die ambitionierten Bad Oldesloer im abgeschlagenen Mittelfeld. Man kann gespannt sein, wie sich beide Teams weiterentwickeln werden. Erstaunlich gute Rollen spielten in der Verbandsliga B auch die Teams Möllner SV I und TuRa Harksheide I, die mit ihren erreichten Platzierungen in der gerade beendeten Saison sicherlich zufrieden sein können, denn beide Teams platzierten sich vor den höher gehandelten Konkurrenten aus Bad Oldesloe und Eutin. Mit dem Verbandsliga-Klassenerhalt werden sicherlich auch die Mannschaften Lübecker SV IV und die SG Raisdorf I zufrieden sein. Während die LSV-Vertretung den Klassenerhalt vorzeitig sicherte, war für die Raisdorfer wie schon in der Vorsaison ein wahres Foto-Finish notwendig. Letzte Saison sicherte man sich aufgrund eines halben Brettpunktes Vorsprung vor Absteiger Holstein Quickborn den Klassenerhalt, diesmal konnte sogar erst die Drittwertung den Ligaverbleib zugunsten der Raisdorfer entscheiden. Bitterer konnte der Abstieg für Konkurrent SK Doppelbauer Kiel II nicht sein, die sich nun im Bezirk Kiel versuchen dürfen. Der zweite Verbandsliga-Absteiger, das Team TSV Travemünde I, wird in eine der beiden Ost-Bezirksligen zurückkehren müssen, wobei nur die sog. Sonntagsliga mit Aufstiegsrecht in die Verbandsliga B ausgestattet ist.

Ersetzt werden SK Doppelbauer Kiel II und TSV Travemünde I durch die sofortige Verbandsliga-Rückkehr des Ost-Meisters Lauenburger SV I und voraussichtlich dem Meister der Bezirksliga Kiel, dem SVG Friedrichsort I. Nehmen die Friedrichsorter ihr Aufstiegsrecht nicht wahr, so würde sich vermutlich Vizemeister VSF Flintbek I über die Rückkehr in die Verbandsliga freuen. Beide Kieler Teams haben schon mehrjährige Verbandsligaerfahrung.

Was bleibt als Fazit der Saison 2014/15 noch zu vermerken?

Erstaunlich ist, dass die Aufsteiger in den höheren Klassen der Landesliga und der Verbandsligen jeweils gute Rollen spielten. Keiner der beiden Landesliga-Aufsteiger (Eckernförde I und Bad Schwartau I) als auch keiner der vier Verbandsliga-Aufsteiger (Flensburg II, Hademarschen I, Mölln I und Agon Neumünster II) mussten den Fahrstuhl nach unten betreten, alle konnten den Klassen-erhalt sicherstellen. Dies ist sicherlich sehr bemerkenswert und wird vermutlich nicht so häufig vorkommen.

Bemerkenswert ist auch der Auftritt der letztjährigen Verbandsliga-Absteiger. Zwei von ihnen (Schleswig I und Lauenburg I) konnten die sofortige Verbandsliga-Rückkehr erfolgreich realisieren, ein Dritter Direkt-Rückkehrer steht bei einem möglichen Verzicht der SF Burg I mit dem Team SV Holstein Quickborn I praktisch ebenso kurz vor der Verbandsliga-Rückkehr. So wird vermutlich lediglich das Team SV VHS Heide I zumindest noch eine Ehrenrunde auf Bezirksebene dranhängen müssen und sich vor allem mit spielstarker Konkurrenz aus Glückstadt und Wrist-Kellinghusen auseinander zu setzen haben.