Die Schachkräfte im Schachbezirk West zu bündeln, erwies sich in der Vergangenheit nicht immer als ganz einfach. Früher gab es Bestrebungen, mit der SG Dithmarschen höhere Ligasphären oberhalb der Landesliga zu erreichen. Meines Wissens nach für lange Zeit die letzten realistischen Mühen eines Dithmarscher Schachteams in die Drittklassigkeit aufzusteigen.
Im Norden Dithmarschens bereicherten Schachvereine wie der Heider SV, der Büsumer SV oder auch die leider nicht mehr existierenden SG Meldorf und SC Lunden das Schachgeschehen im Bezirk West. In Büsum wurden sogar Grossmeister-Turniere veranstaltet und der Ort erfreute sich in den letzten Jahren auch über zahlreiche Landeseinzelmeisterschaften und Seniorenturniere. Ehemalige Aktivitäten gab es früher unter anderem auch in Wesselburen. Jugendarbeit unter Dirk Martens hat sich auch in der Schachsparte des ABC Wesseln etabliert. Eine Sonderstellung in dieser Region nimmt die Sparte des SV Merkur Hademarschen ein, die zwar dem Bezirk West zugehörig ist, obwohl der Ort Hanerau-Hademarschen zum Landkreis Rendsburg-Eckernförde gehört. Dies ist aber kein Einzelfall, auch Flintbek und Gettorf gehören zum Landkreis Rendsburg-Eckernförde, spielen aber mit ihren örtlichen Schachvereinen nicht im zuvor bereits vorgestellten Schachbezirk Nord, sondern sie sind der Schachszene der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt zuzuordnen. Zurück aber zum SV Merkur Hademarschen. Die Sparte hat in den letzten Jahren eine gute Entwicklung genommen, stellt mittlerweile mehrere Teams für den Spielbetrieb und kann nun mittlerweile auch auf eine mehrjährige Verbandsligazugehörigkeit verweisen.
Vom Exkurs aus dem Landkreis Rendsburg-Eckernförde zurück nach Dithmarschen wird man feststellen, dass auch im südlichen Teil des Kreises einige Schachvereine aktiv sind. Am erfolgreichsten agierten zuletzt hier die SF Burg und der SK Brunsbüttel, die beide ebenfalls auf Verbandsligaerfahrung verweisen können. Die SF Burg konnten sich mit ihrer beeindruckenden Jugendarbeit sogar für die Jugendbundesliga qualifizieren. Diese Jugendlichen stellen mittlerweile mit ihrem Trainer Thomas Nonnenmacher die spielstarke Basis für weitere Verbandsligaplanungen dar. Aus Süd-Dithmarschen nimmt weiterhin der Marner SC seit Jahren an den Punktspielen des Schachbezirks West teil.
Schon fast fließend, markiert durch den Nord-Ostseekanal, ist die geographische Grenze zwischen Süd-Dithmarschen und dem Kreis Steinburg. Aktuell am leistungsstärksten ist der Itzehoer SV in der Landesliga vertreten, jahrelang zuvor nahmen die SG Glückstadt oder auch die Spieler des SC Wrist-Kellinghusen diese Position ein. Die Wrist-Kellinghusener waren dabei vor nur wenigen Jahren sogar so erfolgreich, dass sie mit dem Team Lübecker SV II einen spannenden Zweikampf um den Oberliga-Aufstieg zu entfachen.
Es gibt aber auch viele kleinere Schachvertretungen im Kreis Steinburg, die durchaus eine beachtliche Entwicklung nachweisen konnten. Der SK Kollmar nahm sogar einige Male an den Punktspielen der Verbandsliga teil. In Wilster gab es schon früher Schachaktivitäten, nun entwickelte sich aus der durch Volker Brandt im SV Brokdorf zunächst gegründeten Schachsparte mit den SF Wilstermarsch ein neuer aktiver Schachverein in der Wilsteraner Region.
Nicht aber jeder kleine Verein konnte eine dauerhafte Aktivität gewährleisten. Der Schachbetrieb beim SC Hohenlockstedt ist inaktiv, die Vereine vom SC Kremperheide oder dem einst im Jugend-Bereich sehr aktiven SC Breitenburg Nordoe existieren nicht mehr.
Im Kreis Pinneberg konnte der Barmstedter MTV in den 1970er und 1980er Jahren auf eine rosige Schachzeit zurückblicken. Das Engagement des rührigen Hugo-Christian Dietrich führte den Verein fast in die Regionalliga Nord und mit mehreren teilnehmenden Teams zu einem der Aktivposten der Region!
Zu dieser Zeit waren die Erfolge der Schachvereine Uetersener SC, SV Holstein Quickborn und des Elmshorner SC im Bereich der schleswig-holsteinischen Ligen noch nicht absehbar. Die Erwachsenen des Elmshorner SC nahmen sogar bis Ende der 1980er Jahre noch an den Teamwettkämpfen im Hamburger Schachverband teil, während die Elmshorner Jugendlichen bereits im SVSH organisiert waren. Uetersen und Quickborn können mittlerweile auch auf eine langjährige Verbandsliga-Zugehörigkeit zurückblicken, während es der Elmshorner SC sogar bis in die Landesliga und auch in die Jugend-Bundesliga schaffte! Mit Emil Powierski entstammt zudem ein aktueller Erstligaspieler des SK Norderstedt aus der Elmshorner Schachszene.