Ullrich Krause siegt 6,5-1,5 gegen Jihong ChessClub Bengbu
Knapp zwei Jahre ist es her, dass sich eine 7-köpfige Delegation der Deutschen Schachjugend aufmachte, um die chinesische Stadt Bengbu und einen Teil ihrer 3,5 Millionen Einwohner kennenzulernen. Der dortige Schachverein hatte die Delegation zum Vergleichskampf geladen. Angeleitet von Malte Ibs versprach die Deutsche Schachjugend, auch die Chinesen willkommen zu heißen, wenn sie Deutschland einmal kennenlernen wollten.
Anfang Februar war es soweit und 7 Spieler, der Trainer und eine Mutter des JihongChessClubs nahmen knapp 10 Stunden Flug auf sich, um am 07.02. in Berlin zu landen.
Ein Zwischenstopp der Deutschlandreise, die Schachspielen und Sightseeing verbinden sollte, war die historische Altstadt von Lübeck. Wie passend, dass der 10.02. auch gleichzeitig der Termin für den großen Lübecker Schulschachcup war. So ging es an diesem Tag bereits früh mit dem Bus nach Lübeck. Malte Ibs nahm eine kurze Stadtführung vor ehe um 12.00 Uhr das chinesische Programm beim Schulschachcup begann.
Ullrich Krause hatte sich schon warm gemacht, denn er wagte sich, gegen die chinesischen Topspieler an 8 Brettern simultan zu spielen. War es für die Chinesen ein Highlight ein solch großes Schachturnier zu sehen, war es für die Schulschachcupteilnehmer ein Highlight, eine echte Simultanveranstaltung zu sehen. Der Andrang an die 8 Bretter war groß und jeder wollte sehen, wie sich das Lübecker Urgestein schlug.
Lediglich gegen den Dolmetscher Zhouaheng Cheng musste sich Ullrich am Ende geschlagen geben, wobei er sehr von einem Endspielfehler des erst 12jährigen Yilin Shen profitierte, der seine Gewinnpartie quasi im letzten Zug zum Remis vergab:
XABCDEFGHY
8-+k+-+-+(
7zP-+-+-+-'
6-mK-+-+-+&
5+R+-+-+-%
4-+-+-+-+$
3+-+-+-+-#
2-+-+-+-+"
1tr-+-+-+-!
xabcdefgh
Nach 1.Tc5 Kd7 2.Ta5 hätte sich Weiß für seine gute Leistung mit einem vollen Punkt belohnt. Stattdessen spielte er gleich 1.Ta5, was nach 1....Txa5 2.Kxa5 Kb7 ein für Schwarz sehr glückliches Remis ergab.
Am Ende stand für die Chinesen aber vor allem die Erfahrung und der Spaß am Schachsport im Vordergrund. Zufrieden ließen sie sich noch im Kartoffelkeller mit guter Deutscher Küche verwöhnen, ehe es per Bus in die Bundeshauptstadt Berlin weiterging. Auch dort warten neben einem Sightseeing Programm noch zwei Vergleichskämpfe gegen den SC Kreuzberg und die Käthe Kollwitz Schule Berlin auf die Delegation. Gleichzeitig laufen Verhandlungen, vielleicht schon 2017 wieder einen Gegenbesuch in Berlin abzuleisten.
Hier noch die Partien - soweit sich der Simultanspieler noch erinnern kann :-) Und ganz am Ende gibt es noch ein paar Bilder.