Nachdem letztes Jahr Ulla mit dem Saarland eine Spielgemeinschaft bildete, konnten wir dieses Jahr wieder eine komplett eigene Mannschaft an den Start schicken.

Die Anreise mit der Bahn für 6 Schleswig-Holsteiner (Britta Leib, Anke Freter, Alexandra Mundt, Christiane Rommeck, Anja Yüksel und Andrea Schnell) ab Schleswig-Holstein gestaltete sich dieses Mal recht unkompliziert, die kleine Verspätung der Regionalbahn ab Kiel konnte man da verschmerzen. Zwei nette  Schachfreunde des Ausrichters aus  Braunfels holten uns in Wetzlar vom Bahnhof ab und brachten uns zum Hotel in Cleeberg/Langgöns (die schriftliche Buchung von Britta im September 2016 in einem Hotel in Braunfels wurde von diesem schlichtweg ignoriert und die Zimmer an Bayern vergeben.). Fast zeitgleich kam eine SMS von Sabine, die völlig erschöpft kurz vor dem Ziel ihrer Fahrradtour ab Lübeck war. Sabine hat die mehr als 500 km in 5 Tagen mit dem Fahrrad zurückgelegt und ist somit unsere erste Heldin!

Der Donnerstagmorgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein. Nach einer kurzen Schacheinlage mit Beratung durch alle Beteiligten wollten wir den Vormittag mit etwas Sport verbringen. Und so machten wir uns auf den 12 km langen Panoramaweg. Einzig Andrea dachte an ihre Wasserflasche, was die anderen nach 2 Stunden Wandern schon ein wenig bereuten. Nach anfänglich sehr guter Ausschilderung gab es plötzlich nur noch Doppelpfeile in beide Richtungen und wir mussten, nachdem wir realisiert hatten, uns etwas verlaufen zu haben, unserem Instinkt und dem Stand der Sonne folgen. Auf jeden Fall gab es während der Wanderung viele schöne Panoramen zu bestaunen. Nach gut 3 Stunden waren wir dann wieder auf dem richtigen Weg und erreichten ziemlich kaputt das Hotel. Dort warteten dann auch Ulla und Katrin, die am Donnerstag jeweils mit dem Auto angereist waren.

Das Turnier begann dann recht skurill. Ulla und Britta hatten bei der vorher stattgefundenen Mannschaftsführerbesprechung moniert, dass es nicht ok ist, wenn Hessen, entgegen der TO eine 2. Mannschaft stellt. Das wurde dann damit begründet, dass viele Mannschaften mitspielen sollen. In diesem Fall aber zuungunsten des Zustandes, dass es dadurch eine ungerade Anzahl Mannschaften gab. Ein kampfloser Mannschaftssieg mit 2:0 MP und 8:0 BP verzerrt die Tabelle nun mal enorm. Außerdem ist es nie nett, wenn man anstatt 5 Runden dann doch nur 4 spielen kann.

In der ersten Runde bekamen wir Hessen1 zugelost, die an jedem Brett dreistellige DWZ Vorteile hatten. Hier gab es unsere zweite Heldin, Anke konnte Leonore Pötsch schlagen. Ulla steuerte in besserer Stellung aber mit dem falschen Gewinnplan noch ein Remis bei, so dass wir immerhin nicht zu Null verloren.

Nach der Runde wollten wir noch etwas essen gehen und bekamen das übliche Braunfels Szenario zu spüren: Die Geschäftsleute vor Ort (s.o. Hotel) haben es einfach nicht nötig, denen geht es zu gut. Beim Griechen standen ganz viele Tische im Freien, an denen wir gern bei immer noch schönem Wetter Platz nehmen wollten. Aber nach einem unwirschen „Nein, draußen bedienen wir nicht“ verdiente dann ein anderes Restaurant an 9 zahlenden Gästen.

Auf dem Rückweg zu unserem Hotel mussten wir enge Straßen mit Wildwechseln befahren. Dort kam es dann auch zu einer beinahe Kollision mit einem kapitalen Hirsch, der dann zum Glück doch wieder die Straße verließ.

In der zweiten Runde erhielten wir dann jede einen Punkt, da wir leider das Freilos zugelost bekamen. Zeit, um das Braunfelser Schloss zu besichtigen bzw. sein fürstliches Familienmuseum. Hier musste dann unsere neue Frauenreferentin erstmal an den Pranger.

Pranger

 

Gut erholt kamen wir dann zur dritten Runde gegen Hamburg, die auch wieder an jedem Brett deutlich überlegen waren. Hier war nicht viel zu holen, aber es gab eine dritte Heldin, denn Christiane konnte gegen ihre 200 Punkte stärkere Gegnerin schön im Turmendspiel gewinnen, dies war dann aber leider auch schon der einzige Punkt. Danach gingen wir dann zu unserem Chinesen und stärkten uns am Buffet, welches zur Freude von unser jüngsten Spielerin Alexandra auch noch Bonbons im Angebot hatte. Morgen früh spielen wir dann gegen Rheinland-Pfalz, die nur etwas stärker an jedem Brett sind.